Als Nebensonnen werden die hellen Lichtflecken rechts und links der Sonne bezeichnet. Sie sind auf Sonnenhöhe parallel zum Horizont zu finden. Ihr Abstand zur tief stehenden Sonne beträgt 22°. Sie liegen also auf dem kleinen Ring. Bei hochstehender Sonne entfernen sich die Nebensonnen zunehmend vom
22°-Ring. Wenn die Sonne 40° über dem Horizont steht, haben die Nebensonnen etwa eine Entfernung von 27,6°. Nebensonnen zeigen häufig eine sehr intensive Färbung. Sie sind zur Sonne hin rot und haben in voller Ausprägung einen langen weißen Schweif, der parallel zum Horizont von der Sonne wegzeigt. Die Helligkeit der Nebensonnen kann in Ausnahmefällen so stark sein, dass man fast geblendet wird.
Nebensonnen entstehen an
hexagonalen Eisprismen mit Plättchenform. Wenn die Plättchen ungestört fallen, nehmen sie automatisch eine horizontale Lage ein. Das Sonnenlicht tritt in eine Prismenfläche ein und an der übernächsten Prismenfläche wieder aus. Interessant ist der Zusammenhang zwischen den Nebensonnen und dem
Zirkumzenitalbogen. Beide entstehen in horizontal ausgerichteten Eisplättchen. Daher kann man beim Auftreten von Nebensonnen auch mit dem Zirkumzenitalbogen rechnen. Dies gilt vor allem bei einer Sonnenhöhe zwischen 15° und 25°.