Hinweise für den visuellen Meteorbeobachter
Februar 2025

Nachdem im Vormonat die Quadrantiden für die ersten hohen Fallraten gesorgt haben schließen sich in diesem Monat geringe Fallraten der Sternschnuppen vor allem sporadischer Natur an. Für Beobachtungen der geringen Aktivität bietet sich in diesem Jahr die zweite Monatshälfte an.
Anfang des Monats sind noch bis zum 4. Februar die Comae-Bereniciden zu beobachten, wobei dieser Strom bereits seit Anfang Dezember letzten Jahres aktiv ist. Die Fallraten bewegen sich im Bereich von drei Meteoren je Stunde.
Die den Monat bestimmende Anthelionquelle zeigt als scheinbaren Ausstrahlungspunkt für die Meteore ein diffuses Gebiet von etwa 30 Grad entlang der Ekliptik und rund 20 Grad in der Senkrechten. Das Zentrum dieses Radianten verlagert sich im Verlauf des Monats in den südlichen Teil des Sternbildes Löwe.
Der Monat Februar zeigt trotz der geringen Fallraten bei den sporadischen Meteoren eine deutliche tageszeitliche Variation. Während in den Abendstunden Raten kleiner als fünf Meteore pro Stunde registriert werden, können in den frühen Morgenstunden zeitweise mehr als zehn Meteore pro Stunde auftreten.
Januar 2025

Das neue Jahr bietet mit den Quadrantiden zu Monatsbeginn den ersten interessanten Strom am Firmament.
Die Quadrantiden erreichen ihr Maximum am 3. Januar gegen 16 Uhr Ortszeit. Zu diesem Zeitpunkt ist für mögliche Beobachtungen die zweiten Nachthälfte optimal. Es können bis zu 80 Meteore pro Stunde beobachtet werden, wobei in der Vergangenheit Variationen zwischen 60 und 200 Meteore je Stunde erfasst wurden. Die Aktivität erstreckt sich noch bis zum 12. Januar, wobei in den Tagen nach dem Maximum in den vergangenen Jahren gehäuft hellere Erscheinungen beobachtet werden konnten.
Die Kappa-Cancriden, welche im Jahr 2015 eine erhöhte Aktivität um den 10. Januar herum aufwiesen, sind auch in diesem Jahr aktiv. Der Radiant (Alpha=138°, Delta=9°) mit der Aktivität von 2015 erreicht am 9. Januar gegen 17 Uhr Ortszeit wieder diese Position, allerdings beeinträchtigt der zunehmende Mond mögliche Beobachtungen. Die Strommeteore haben mit zirka 47 Kilometern pro Sekunde eine auffallend höhere geozentrische Geschwindigkeit als die Meteore aus der nordöstlich liegenden Anthelionquelle.
Der Strom der Gamma-Ursa-Minoriden beginnt am 10. Januar seinen kurzen Aktivitätszeitraum. Zum Maximum um den 18. Januar erreichen die Raten bei optimalen Bedingungen ungefähr drei Meteore je Stunde. In diesem Jahr werden mögliche Beobachtungen allerdings vom Mondlicht stark beeinträchtigt. Einige Daten zum Meteorstrom hinsichtlich Aktivität sind nach wie vor noch unsicher.
Im Bereich der Anthelionquelle sind Strommeteore weiterhin zu beobachten, wobei die Raten nur unwesentlich über dem sporadischen Hintergrund liegen. Die bereits seit Dezember aktiven Coma-Bereniciden sind noch bis in den Februar hinein mit geringen Raten um drei Meteore je Stunde aktiv.
Dezember 2024

Zu Monatsbeginn ist der Strom der November-Orioniden noch bis zum 6. Dezember aktiv. Beobachtungen der geringen Aktivität sind bei optimalen Bedingungen (Neumond am 1. Dezember) möglich.
Für Beobachtungen der Andromediden ist in diesem Jahr bevorzugt die zweite Nachthälfte zu wählen. Der Radiant befindet sich am Himmel bei den Koordinaten a = 29° und d = +47° in der Nähe des Sterns Gamma Andromedae. Ein mögliches Maximum liegt am 2. Dezember. Der letzte Ausbruch wurde am 28. November 2021 beobachtet, die Aktivität ist weiterhin noch sehr unsicher. Daten vergangener Jahre weisen aber darauf hin dass eine gewisse Rate jährlich zu beobachten ist.
Die Geminiden erreichen ihr Maximum am 14. Dezember gegen 02:00 Uhr Ortszeit. Dann sind bei optimalen Bedingungen stündliche Raten (englisch: zenithal hourly rates, ZHRs) bis zu 150 Meteore je Stunde möglich. Dieses Jahr fällt das Maximum jedoch mit dem Vollmond zusammen, daher werden nur hellere Erscheinungen bei der Beobachtung registriert und die Rate ist drastisch reduziert.
Vom Strom der Monocerotiden sind nur wenige Daten vorhanden. Seine Aktivität erstreckt sich bis zum 20. Dezember. Die stündlichen Raten liegen im Bereich von 2 bis 3 Meteoren je Stunde. Zum Maximum am 9. Dezember ist die zweite Nachthälfte mondfrei.
Die Yota-Hydriden erreichen ebenfalls am 9. Dezember ihre maximale Fallrate. Die Raten bewegen sich im Bereich der Monocerotiden, jedoch sind zum Maximum stündliche Raten von fünf bis acht Meteoren je Stunde möglich, hellere Erscheinungen sind nicht ausgeschlossen. Auch hier sollte die zweite Nachthälfte gewählt werden.
Am 17. Dezember beginnen die Ursiden bis zum 26. Dezember ihre kurze Aktivität. Der abnehmende Mond stört das Maximum am 22. Dezember in der zweiten Nachthälfte, wo der Radiant seine größte Höhe erreicht. Aufgrund der oft ungünstigen Wetterbedingungen ist daher eine mögliche höhere Aktivität verpasst worden. In den Jahren 1945 und 1986 gab es bei diesem Strom jeweils stärkere Ausbrüche.
Zum Jahresende können bereits die ersten Quadrantiden beobachtet werden. Der Radiant liegt zirkumpolar und hat vor allem in der zweiten Nachthälfte eine ausreichende Höhe über dem Horizont.
November 2024

Zu Monatsbeginn bleibt der Tauridenkomplex aktiv. Sein nördlicher Teil erreicht am 12. November sein Maximum, eine mögliche höhere Rate lässt sich trotz des zunehmenden Mondes gut verfolgen. Das Hauptmaximum des südlichen Teils tritt um den 5. November auf. Der südliche Teil beendet am 20. November seine Aktivität.
Die Leoniden starten am 6. November ihren Aktivitätszeitraum, der bis zum Monatsende anhält. Das Maximum wird am 17. November erreicht. Bei günstigen Bedingungen sind stündliche Raten von zehn Meteoren je Stunde möglich. In diesem Jahr sind durch den Vollmond am 15. November nur sehr eingeschränkt mögliche höhere Raten zu beobachten.
Am 14. November beginnen die November-Orioniden ihre Aktivität und bleiben über den Monatswechsel hinaus aktiv. Sein Radiant befindet sich zirka acht Grad nördlich von Alpha Orionis (Beteigeuze) und ist die gesamte Nacht am Himmel. Das Maximum tritt am 28. November bei optimalen Bedingungen (Neumond am 1. Dezember) ein. Die Raten bewegen sich um drei Meteore je Stunde, die schnellen Meteore sind auffällig und stellen Ende November die aktivste Quelle am Himmel dar.
Zu erwähnen sind noch die Alpha-Monocerotiden, welche am 15. November ihren kurzen Aktivitätszeitraum bis zum 25. November beginnen. In jüngerer Zeit gab es zwei Ausbrüche mit deutlich erhöhten Raten. Im Jahr 1995 wurde eine stündliche auf den Zenit bezogene Fallrate von etwa 420 Meteoren erreicht, im Jahr 2019 waren es 120, wobei diese Raten nur maximal für etwa 30 Minuten andauerten. Durch solche Ereignisse sollten von Strömen mit diesen Besonderheiten regelmäßig Beobachtungen durchgeführt werden. Der Radiant hat ab Mitternacht Ortszeit eine ausreichende Höhe über dem Horizont. Allerdings stört in der zweiten Nachthälfte der abnehmende Mond etwas so das der Nachweis von erhöhten Raten nur eingeschränkt möglich ist.
Oktober 2024

Im Monat Oktober sind neben den Orioniden auch interessante kleinere Ströme aktiv, die etwa bis zur Monatsmitte gut zu beobachten sind.
Bei den Oktober-Camelopardaliden, welche nur zwischen dem 05. und 06. Oktober zu beobachten sind, treten Raten von bis zu 5 Meteoren je Stunde auf. Der zirkumpolare Radiant erreicht sein Maximum am 05. Oktober (Alpha=164°, Delta=+79°).
Die Draconiden starten am 06. Oktober ihre kurze Aktivität. Dieses Jahr ist der Zeitraum bis zum 10. Oktober vor allem in der zweiten Nachthälfte günstig, da in den Abendstunden der zunehmende Mond die Beobachtungen beeinträchtigt. Zum Maximum am 08. Oktober wird keine erhöhte Aktivität erwartet, stündliche Raten der sehr langsamen Strommeteore liegen meist um 5 Meteore je Stunde. In der Vergangenheit kam es schon zu Ausbrüchen, der letzte stammt aus dem Jahre 2018 und erreichte eine stündliche Rate um 150 für einen Zeitraum von 4 Stunden.
Der Strom des Monats, die Orioniden, beginnt am 02. Oktober seine Aktivität und bleibt bis über das Monatsende hinaus aktiv. Zum Maximum am 21. Oktober erreicht der Radiant eine günstige Höhe über dem Horizont. Die Aktivität lässt sich in diesem Jahr bedingt durch den Vollmond nur sehr eingeschränkt verfolgen.
Zeitgleich mit den Orioniden ist der Meteorstrom der Eta-Geminiden zu beobachten. Die Meteore der beiden Ströme haben eine ähnliche geozentrische Geschwindigkeit. Das Maximum am 18. Oktober mit 3 Meteoren je Stunde ist nicht ausgeprägt und wird durch die Mondphase daher nur eingeschränkt zu beobachten sein.
Ab Monatsmitte startet der Meteorstrom der Leonis Minoriden seine Aktivität. Das Maximum wird am 24. Oktober (Koordinaten Alpha=163°, Delta=+37°) erreicht. Sein Radiant erscheint nach Mitternacht über dem Horizont und der Strom ist praktisch nur von der Nordhalbkugel zu beobachten. Aus visuellen Daten der Jahre 2017 bis 2021 ergibt sich eine maximale ZHR von bis zu 5 Meteore je Stunde.
Daneben bleibt der südliche Teil des Tauriden-Komplexes mit Raten von etwa 2 bis 5 Meteore je Stunde aktiv, wobei am 13. Oktober ein mögliches früheres Maximum mit ZHRs um 5 Meteore je Stunde eintreten kann. Der nördliche Teil gesellt sich ab Monatsmitte mit ähnlichen Raten um 5 Meteore je Stunde dazu.
September 2024

Bereits zu Beginn des Monats ist der Meteorstrom der Aurigiden aktiv. Das Maximum wird in der Nacht vom 31. August zum 1. September erreicht und lässt sich von mittleren Breiten gut verfolgen. Die Raten bewegen sich dabei im Bereich von zehn Meteoren je Stunde. Erhöhte Aktivität gab es in den Jahren 1935, 1986, 1994 und 2019 mit kurzzeitigen Ausbrüchen zwischen 30 und 50 Meteoren pro Stunde. Bevorzugt sollte die zweiten Nachthälfte für Beobachtungen genutzt werden weil der Radiant erst ab 01:00 Uhr Ortszeit eine ausreichende Höhe über dem Horizont erreicht.
Nach dem Ende des Aktivitätszeitraums der Aurigiden am 5. September wird im Anschluss der Strom der September Epsilon-Perseiden aktiv. Das Maximum erreicht er gegen 08:00 Uhr MESZ am 9. September. Dann liegen die Raten bei optimalen Bedingungen bei fünf Meteoren je Stunde. Das erste Viertel des Mondes tritt am 11. September ein, so dass die zweite Nachthälfte zum Maximum ungestört bleibt.
Ab 20. September kann zunächst der südliche Teil des Tauriden-Komplexes beobachtet werden, welcher dann im weiteren Verlauf bis Anfang Dezember die dominierende Komponente des ekliptikalen Antihelion-Komplexes wird. Dabei sind im Radiantenbereich langsame Strommeteore mit Raten um fünf Meteore je Stunde zu beobachten.
Der Strom der Tages-Sextantiden kann von Anfang September bis Anfang Oktober verfolgt werden. Das Maximum tritt am 1. Oktober ein und fällt mit dem Neumond zusammen. Bei optimalen Bedingungen sind kurz vor der Morgendämmerung vereinzelte Sextantiden zu beobachten. Dazu sollten kurze Beobachtungsintervalle gewählt werden um am Morgenhimmel die sich schnell ändernden Bedingungen (wie die Grenzgröße) zu dokumentieren. Die Zeit des Maximums sowie andere Angaben zum Meteorstrom sind weiterhin unsicher.
August 2024

Bis Mitte August sind nach ihren Maxima Ende Juli die südlichen Delta-Aquariiden und Alpha-Capricorniden noch zu beobachten.
Dieses Jahr erreichen die Perseiden ihr Maximum am 12.8. zwischen 11 und 23 Uhr Ortszeit. Das entspricht dem Zeitpunkt für das „traditionelle“ Maximum bei einer Sonnenlänge von ca. 140 Grad. Zu Beginn der Nacht erreicht der Radiant bereits eine Höhe von rund 30 Grad über dem Horizont, die optimale Höhe wird im Laufe der zweiten Nachthälfte erreicht. Durch den zunehmenden Mond (Erstes Viertel am 12.8.) ist die zweite Nachthälfte ohne Mondstörung und man kann die Aktivität gut beobachten. In den Jahren 2018 und 2020 trat ca. 1 bis 2 Tage nach dem Hauptmaximum eine bemerkenswert hohe Aktivität auf, 2022 konnte diese nicht bestätigt werden. Bei der Planung sollte man daher auch die Nächte vor und nach dem Maximum einbeziehen.
Als weiterer Meteorstrom im August sind die Kappa-Cygniden zu erwähnen. Das Maximum tritt am 17.8. zwei Tage vor Vollmond ein, der Radiant befindet sich während der gesamten Nacht über dem Horizont. Die Raten betragen dann ca. 3 Meteore je Stunde, die durch die Mondstörung nur eingeschränkt verfolgt werden können. In Videodaten zeigt sich ein deutliches Maximum bei Sonnenlänge 145°, die Aktivität ist im Zeitraum vom 2.8. bis Anfang September deutlich nachweisbar.
Die Eta-Eridaniden werden Ende Juli aktiv und sind bis zum 19.8. zu beobachten, das Maximum wird am 8.8. erreicht. Die Beobachtungsbedingungen sind günstig, zum Ende des Aktivitätszeitraumes stört allerdings der Vollmond. Der Radiant befindet sich im nordwestlichen Teil des Eridanus, Meteore dieses Stromes sind am besten nach Mitternacht zu beobachten.
Juli 2024

Im Monat Juli bieten sich durch die wieder langsam länger werdenden Nächte zahlreiche Gelegenheiten für interessante Ströme. Für mögliche Beobachtungen sollte bevorzugt die erste Monatshälfte wegen der Neumondphase am 5. Juli genutzt werden. Erst zum Ende des Monats sind dann durch den abnehmenden Mond wieder Beobachtungen ohne größere Einschränkungen sinnvoll.
Der erste interessante Meteorstrom, die Alpha-Capricorniden, startet am 3. Juli seine Aktivität. Dieser Strom kann über das Monatsende hinaus bis in die erste Augusthälfte beobachtet werden und erreicht am 31. Juli sein Maximum. Es sind langsame Meteore, die sich deutlich von anderen Strömen in diesem Zeitraum abheben, wobei auch hellere Erscheinungen auftreten können.
Für etwa eine Woche sind vom 4.7. bis 14. des Monats die Juli-Pegasiden zu beobachten. Das Maximum tritt am 10. Juli ein, der Radiant liegt dann bei einer Rektaszension von 347 Grad und einer Deklination von +11 Grad. Beobachtungen sollten bevorzugt in der zweiten Nachthälfte durchgeführt werden. Die Raten erreichen maximal fünf Meteore je Stunde.
Der Strom der Südlichen Delta-Aquariden, welcher bereits ab 12. des Monats aktiv ist, erreicht das Maximum am 31. Juli. Dieser Strom hat eine deutlich höhere geozentrische Geschwindigkeit und unterscheidet sich daher von den Alpha-Capricorniden deutlich. Dieses Jahr ist eine Beobachtung des Maximums beider Ströme durch den abnehmenden Mond (letztes Viertel am 28. Juli) besonders in der zweiten Nachthälfte eingeschränkt möglich.
Die Gamma-Draconiden sind vom 25. bis 31. Juli aktiv. Im Maximum befindet sich der Ausstrahlungspunkt im Sternbild Drache an der Position mit einer Rektaszension von 280 Grad und einer Deklination von +51 Grad. Dieser scheinbare Ort wird in diesem Jahr am 28. des Monats gegen 03:00 MESZ erreicht. Obwohl in den Jahren 2017 bis 2022 keine höheren Raten auftraten, sind Daten von diesem Strom weiterhin von Interesse. Videodaten aus Japan deuten darauf hin, dass der Strom jährlich auftritt und ein kurzes variables Maximum hat. Es wird eine Fallrate von fünf Meteoren pro Stunde erwartet.
Nach der Monatsmitte sind die ersten Sternschnuppen der Perseiden zu beobachten. Bis zum Monatsende und über den Monatswechsel hinaus verbessern sich die Bedingungen dieses bekanntesten Meteorstroms, weil das letzte Viertel des Mondes am 28. Juli eintritt.
Juni 2024

Der Monat der kurzen hellen Nächte startet bei der Aktivität auf niedrigem Niveau. Es verbleiben wenige Stunden in den kurzen Juninächten um neben den sporadischen Meteoren einige Strommeteore der Anthelionquelle zu beobachten.
Zu Monatsbeginn und bis ca. 24. Juni ist ein weiterer interessanter Meteorstrom aktiv wobei der Aktivitätszeitraum unsicher ist. Die Tages-Arietiden erreichen am 7. Juni das Maximum, jedoch wird der Radiant (Alpha=43°, Delta=+24°), wenn die Dämmerung einsetzt, nur knapp über dem Horizont stehen da er sich rund 30° westlich der Sonne befindet. Die Bedingungen sind in diesem Jahr optimal (Neumond am 6.6.). Aus den Videodaten der letzten Jahre ergibt sich zwar eine erkennbare Aktivität jedoch kein klares Aktivitätsprofil, Bedingungen für Beobachtungen sind außerdem sehr günstig.
In diesem Jahr ist der Meteorstrom der Juni-Boötiden, welche in der Nacht zum 28. Juni ihr Maximum erreichen, nur eingeschränkt zu beobachten. Der Radiant ist zirkumpolar, aufgrund der Dämmerung und vor allem des abnehmenden Mondes zum Zeitpunkt des Maximums ist ein sicherer Nachweis einer erhöhten Aktivität bei visueller Beobachtung nahezu ausgeschlossen. Es wurden 1998 und 2004 kurzzeitig ZHRs mit bis zu 100 Meteoren je Stunde registriert. Davor gab es länger zurückliegend Ausbrüche in den Jahren 1916, 1921 und 1927 welche für diesen Strom dokumentiert sind.
Mai 2024

Zu Monatsbeginn sind die Eta-Aquariiden bereits aktiv. Das Maximum am 5. Mai gegen 23 Uhr Ortszeit lässt sich nur in den Morgenstunden beobachten, der Radiant geht gegen 3 Uhr Ortszeit auf. Zum Maximum liegt die stündliche ZHR zwischen 40 und 65 Sternschnuppen. Allerdings gilt dies nur für niedrigere Breiten bis 40 Grad Nord sowie bei optimalen Bedingungen die in diesem Jahr durch den Neumond am 8.5. gegeben sind. Außerdem ist der Zeitraum zwischen dem 4.5. und 6.5. wegen Schwankungen in der Aktivität wichtig für mögliche Beobachtungen. Außerhalb des Maximums kann mit einer halb so hohen ZHR gerechnet werden.
Die Eta-Lyriden sind in diesem Jahr während ihrer gesamten Aktivität bei optimalen Bedingungen gut zu beobachten. Der Aktivitätszeitraum beginnt am 5.5. und endet am 14.5. Visuellen Daten der vergangenen Jahre von 2007 bis 2021 ergeben zum Maximum am 10. Mai mittlere ZHRs von 3 bis 4 Meteore je Stunde.
Weiterhin aktiv ist der Komplex der Anthelionquelle mit Raten zwischen zwei und vier Sternschnuppen pro Stunde knapp über dem sporadischen Hintergrund. Im gesamten Zeitraum kommt es nur zu geringen Variationen der Aktivität.
April 2024

Der Meteorstrom der Lyriden erreicht sein Maximum in diesem Jahr gegen 07 Uhr Ortszeit in der Nacht vom 21. zum 22. April. Bei optimalen Bedingungen werden ZHRs mit ca. 23 Meteoren je Stunde erreicht. Der Zeitpunkt des Maximums tritt 3 Tage vor Vollmond ein so dass die Bedingungen zur Beobachtung in der gesamten Nacht sehr eingeschränkt sind.
Daneben ist weiterhin mit stündlichen Raten von zwei bis vier Meteoren je Stunde die Anthelionquelle am Firmament nur wenig auffälliger gegenüber dem sporadischen Hintergrund. Bis zum Monatsende verlagert sich der Radiant vom Sternbild Jungfrau in das Sternbild Waage. Bei einer angenommenen Grenzgröße von 6.5mag und wenn sich dabei der Radiant im Zenit befindet können ZHRs von bis zu 10 Strommeteore in der Stunde beobachtet werden, bei 30 Grad Radiantenhöhe verringert sich die Anzahl sichtbarer Strommeteore auf die Hälfte.
Nach Monatsmitte ab 19. April sind Meteore der Eta-Aquariiden zu beobachten, welche bis Mitte Mai aktiv sind. Die geringere Höhe des Radianten über dem Horizont in Mitteleuropa macht daher südlichere Breiten bis ca. 40° N für Beobachtungen geeigneter. Das Zeitfenster vor der Morgendämmerung bleibt selbst bei klarem Himmel sehr kurz (ca. 1 Stunde) um einige Strommeteore zu registrieren, da der Radiant erst gegen 8 Uhr Ortszeit in Mitteleuropa kulminiert. Die Beobachtungsbedingungen werden zum Monatswechsel hin immer günstiger (Neumond am 8.5.)
März 2024

Der Monat März schließt sich wie schon der Vormonat weiterhin mit geringen Raten an. Neben sporadischen Meteoren sind vorherrschend Meteore der bestimmenden Anthelionquelle beobachten. Zu Monatsbeginn bietet der Neumond optimale Bedingungen für mögliche Beobachtungen, ab der Monatsmitte verschlechtern sich durch den zunehmenden Mond die Bedingungen um die geringen Raten von zwei bis drei Strommeteoren gut verfolgen zu können. Erfahrungsgemäß nimmt im Verlauf der Nacht die Zahl der sichtbaren Meteore bis in den Morgen zu. Daher sollte man sich in Zeiten mit geringen Raten immer auf die Morgenstunden konzentrieren, da Beobachtungen während der Abendstunden in den Monaten Februar und März wegen der geringeren Anzahl sichtbarer Meteore wenig ergiebig sind. Bevorzugt sollte dabei mit Karte beobachtet werden da sich die wenigen Strommeteore innerhalb einer Stunde durch die Eintragungen sicherer zuordnen lassen.
Februar 2024

Der erste interessante große Strom des Jahres, die Quadrantiden, ist bereits vorbei und es schließen sich im Monat Februar geringe Fallraten der Sternschnuppen vor allem sporadischer Natur an. Die meisten einzelnen Strommeteore kommen aus dem Komplex der Anthelionquelle, wobei nur maximal vier Meteore pro Stunde sichtbar sind. Für Beobachtungen der geringen Aktivität bietet sich die erste Monatshälfte an, da sich danach der zunehmende Mond störend bemerkbar macht.
Anfang Februar sind noch bis zum 4.2. die Comae-Bereniciden zu beobachten, wobei der kleine Strom bereits seit Anfang Dezember letzten Jahres aktiv ist. Seine Raten bewegen sich im Bereich von 3 Meteoren je Stunde.