21. - 23.03.2014 - Dessau

Frühjahrsseminar des AKM vom 21.-23. März 2014

von Kevin Förster, Carlsfelder Hauptstraße 80, 08309 Eibenstock OT Carlsfeld
Das diesjährige AKM-Seminar fand in der Jugendherberge in Dessau-Roßlau statt. Die Jugendherberge war ein wunderbarer Platz für die Ausrichtung des Seminars. Die Anreise am 21. war ab etwa 18:00 Uhr ausgelegt. Über 30 Teilnehmer fanden den Weg nach Dessau. Da es für mich das erste Seminar war und ich noch fast niemanden kannte, war ich gespannt, alle einmal persönlich kennen zu lernen. Außerdem hoffte ich auf interessante Vorträge und ließ mich überraschen, was noch alles so passiert. Gegen sieben Uhr gab es Abendbrot, bevor das Seminar von Sirko Molau eröffnet wurde. Der erste Vortrag der Tagung wurde von Wolfgang Hinz gehalten. Er berichtete über die grandiosen Eisnebelhalophänomene, die er zusammen mit Claudia im Fichtelberg/Keilberggebiet beobachtet hat. Er zeigte viele wunderbare Bilder, welche am 25. und 30.01., sowie am 04.02.2014 entstanden sind. Dieser Vortrag und die Bilder haben sicherlich nicht nur mich beeindruckt. Danach herrschte eine heitere Stimmung im Seminarraum. Es wurde viel erzählt und gelacht.
Am nächsten Tag startete pünktlich um neun Uhr der erste Vortrag des Tages. Sirko Molau berichtete über die Meteorströme des Südhimmels. Das Ergebnis ist, dass es nur vier Ströme gibt, die ausschließlich auf der Südhalbkugel beobachtbar sind. Der nächste Vortrag, gehalten von Jürgen Rendtel, handelte von den September Perseiden 2013. Der Vortrag war gut verständlich gemacht und hat mir gefallen. Die nächste Präsentation wurde von Herrn Csismadia gehalten. Er berichtete über die Meteorastronomie in Ungarn. Auch wenn er nicht so sehr dem Deutschen mächtig war, konnte man ihn doch ganz gut verstehen und hat nun einen tieferen Einblick in die Aktivitäten der ungarischen Meteorbeobachter. Nach diesen drei Vorträgen folgte eine kurze Kaffeepause. Um 11:00 Uhr ging es weiter mit zwei Vorträgen zum Kometen ISON. Frank Wächter erzählte über die Suche nach dem Kometen, die er zusammen mit seiner Frau betrieb. Der Vortrag war gut bebildert, was ich sehr ansprechend fand. Uwe Pilz erklärte uns verschiedene Modellrechnungen über das eventuelle Auftreten von Meteoren, die in Verbindung mit dem ISON-Kometen stehen. Das Ergebnis war, dass es wohl keine Meteore gab bzw. geben wird. Nach diesem schönen Vortrag, ging es mit Ulrich Sperberg in der Zeit zurück bis zum 3. Juni 1883. Er berichtete über eine historische Meldungen einer Feuerkugel, die an diesem Tag von mehreren Menschen mit unterschiedlichen Daten beschrieben wurde. Für Salzwedel rekonstruierte er aus den Daten die mögliche Flugbahn des Boliden.
Nach dem Mittagessen, ging es an diesem Tag weiter mit der alljährlichen Mitgliederversammlung und es wurde diesmal ein neuer Vorstand gewählt. An den Mitgliedern des Vorstandes änderte sich nichts. Sirko Molau gab aber den Vorsitz nach 15 Jahren ab. Neue Vorstandsvorsitzende ist ab jetzt Claudia Hinz. Dazu noch einmal herzlichen Glückwunsch. Aber von mir auch ein großes Dankeschön an Sirko Molau, der für eine so lange Zeit den AKM erfolgreich geführt hat. Anschließend folgte eine Pause mit verschiedenen Kuchenangeboten und natürlich auch Kaffee. Danach ging es im Vortrag von Thomas Grau um die Feuerkugel und Meteoritenfälle 2013. Da durfte natürlich der Meteoritenfall von Tscheljabinsk nicht fehlen. Sehr spannend waren die Videos, die er vom Meteoriten zeigte. Mit einer entsprechenden Soundanlage war die Geräuschkulisse fantastisch. Als nächstes erzählte Jürg Strunk über seine Erfahrungen der Feuerkugelfotographie mit einer Canon EOS 350D. Für mich interessant waren die technischen Möglichkeiten, die man mit so einer Kamera hat. Vor dem Abendbrot beschrieb Sirko Molau eine Variante zur Bestimmung des Populationsindexes aus Videometeorbeobachtungen. Der Vortrag war sehr theoretisch und für mich, der sich nicht sehr auskennt, eher wenig verständlich. Es war aber trotzdem spannend zu sehen, welche Gedanken hinter der Theorie stecken und welche Arbeit das Ganze macht.
Nach dem Abendbrot folgte der Teil für die Entspannung. Zunächst konnte man einen kleinen Teil des Tscheljabinsk-Meteoriten bestaunen, den Thomas Grau dabei hatte. Er erklärte zusätzlich noch sehr schön wichtige Dinge rund um solch ein Fundstück. Anschließend zeigte uns Michael Großmann die besten Bilder seiner Sammlung von atmosphärischen Erscheinungen aus 2013. Dabei konnte ich über die in einem Film gezeigten Bilder nur staunen. Die Bilder im AKM-Jahresrückblick 2013 von Claudia Hinz waren sicherlich nicht nur für mich ein Höhepunkt des Tages. Das aus Fotos vieler AKM-Mitglieder und aus dem Atmosphärenforum zusammengestellte Video am Ende ihres Vortrages zeigte eine Menge "himmlischer" Erscheinungen. Der Tag endete mit der Präsentation der schönsten atmosphärischen Erscheinungen 2013 von A. Hamann und Manfred Heinrich. Danach konnte man beim gemütlichen Zusammensein den Tag Revue passieren lassen oder man bestaunte den Halomator von Michael Großmann, der auch live eine Vorstellung der durch die Maschine erzeugbaren Halos darbot.
Der nächste Tag begann mit zwei Vorträgen zum Thema Regenbogen. Alexander Haußmann berichtete über Regenbogensimulationen mit realistischen Tropfenformen. Er legte anschaulich dar, dass man auf einem guten Weg ist, mit der Simulation der Realität nahe zu kommen. Es gibt aber dennoch einige Dinge, die dabei Beachtung finden müssen. Anschließend erzählte Michael Großmann über seine erste Sichtung eines tertiären Regenbogens. Das regte mich an, ab sofort ebenfalls bei einer Regenbogensichtung nach einem Regenbogen 3. Ordnung Ausschau zu halten. Danach erläuterte uns Elmar Schmidt interessante Fakten zum Oppositionseffekt des Mondes. Nach der Kaffeepause beeindruckte uns Claudia Hinz mit sehr ungewöhnlichen atmosphärischen Erscheinungen auf Bergen. Sehr interessant fand ich, als sie über Lichtsäulen auf zwei Ebenen berichtete, da ich das so ähnlich selbst schon einmal gesehen hatte. Für viele dieser Erscheinungen gab sie uns auch eine mögliche Erklärung. Der letzte Vortrag wurde von Daniel Fischer gehalten. Der Vortrag über die "Exotische Aurorajagd die Zweite" war teils sehr amüsant und ließ das Seminar wunderbar ausklingen Nach dem Mittagessen verabschiedeten sich nach und nach die Teilnehmer und es ging auf eine mehr oder weniger lange Heimfahrt. Damit war dann das 33. AKM-Seminar vorbei. Für mich war es das erste Seminar und ich fand die meisten Vorträge interessant und alle Teilnehmer waren mir sympathisch. Damit waren meine Erwartungen voll erfüllt. Ich freue mich auf jeden Fall auf das 34. AKM-Seminar, das wahrscheinlich in Waren an der Müritz stattfinden wird.