Verformung der Sonne am Horizont

Erklärung

Die tiefstehende Sonne, oder seltener auch der tiefstehende Mond weisen oftmals eigenartige Verformungen auf. Auch Planeten wie Jupiter oder Venus sind bei Auf- und Untergang manchmal strichförmig verzerrt. Die Ursache ist nichts anderes als eine Luftspiegelung, hervorgerufen durch zwei oder mehrere unterschiedlich dichte Luftschichten, wobei der von der Sonne ausgehende Lichtstrahl an der Trennlinie dieser beiden Luftschichten "geknickt" wird. Es werden auch hier zwei Fälle unterschieden:
  • Wenn die untere Luftschicht wärmer ist als die obere (z.B. bei einer Bodeninversion) liegt das Spiegelbild der Sonne zu Beginn außerhalb des spiegelnden Streifens und verschmilzt später mit der Sonne. Schließlich verschwinden die Sonne und ihr Spiegelbild hinter der Sichtlinie.
  • Wenn die Luft am Boden kälter ist (z.B. über Wasser- und Eisflächen), wird der Sehstrahl so abgelenkt, dass man unter den Horizont sehen kann. Sonne und Mond können also noch sichtbar sein, wenn sie astronomisch gesehen bereits unter dem Horizont liegen. Charakteristisch ist für diesen Fall der sogenannte blinde Streifen, da den Betrachter in diesem Winkelbereich keine Strahlen erreichen.

Fotos

Verformung der Sonne beim Venustransit
Verformung der Sonne beim Venustransit am 06.06.2012 (Foto: Jens Hackmann)
Verformung des Mondes
Verformung des Mondes am Horizont (Foto: Michael Theusner)